Gedanken zum Welttag der Poesie am 21. März 2021

Wann haben Sie zuletzt ein Gedicht gelesen, vorgelesen oder aufgesagt?
Der Welttag der Poesie am 21. März erinnert an den Stellenwert der Dichtung, an die Vielfalt der Sprache und an die Bedeutung mündlicher Überlieferungen, die Wissen und Lebensweisheiten über Generationen hinweg bis ins Heute getragen haben. Es gilt auch als erwiesen, dass Gedichte unsere Sprach- und Merkfähigkeit erhöhen.
Wie keine andere Kunst, richtet sich Poesie an den Geist und die Seele des Menschen. Sie will Antworten des Lebens auf Menschheitsfragen geben, Emotionen hervorlocken und die Fantasie fördern.
Mit ihrem Klang und dem Reichtum an Bildern überdauerte sie Zeiten und Kulturen und fand nun auch mit „Slam Poetry“ einen zeitgemäßen Zugang: „Ihr seid mein Ursprung, mein Vertrauen, meine Insel und mein Schatz. Mein Mund formt euer Lachen, mein Herz schlägt euren Takt“. (Julia Engelmann, Für meine Eltern).
Wir widmen den Tag der Poesie
dem Mund, den Lippen, dem Lippenstift
Der Lippenstift ist weit mehr als ein Schminkutensil, er ist ein Lebensbegleiter, auch und vor allem jetzt in Zeiten der Pandemie.
• Wir greifen danach, wenn wir Energie, Vertrauen, Hoffnung oder moralische Rückenstärkung brauchen.
• Der Trend zeigt eindeutig in Richtung Qualität. Es geht nicht mehr nur um Farbe und Nuancen, sondern um Pflege, Wirkung, um das Gefühl auf der Haut und eine edle Optik.
• Das Auftragen eines Lippenstifts ist eine essenzielle, fast meditative Geste. Eine Art Atempause, ein Moment der Selbstfürsorge und Pflege, ein Talisman und kleines Schmuckstück, das stets zur Hand ist.
• Etwa nach dem Abnehmen der Maske, stärken wir uns damit im Rückspiegel des Autos.
• Oder sein leuchtender Glanz fasziniert, wenn Kinder und Enkelkinder an unseren Lippen hängen, sobald wir Ihnen ein kleines Gedicht näherbringen.
Einer der bedeutendsten Kinderlyriker, Gedankenerfinder und Augenöffner der deutschen Literatur ist übrigens Josef Guggenmos. Wegen seiner klaren, tiefgründigen und spielerischen Sprache wird er gleichermaßen von Kindern und Erwachsenen geschätzt. Hier ist eines seiner Frühlingsgedichte:
Die Tulpe
Dunkel
war alles und Nacht.
In der Erde tief
die Zwiebel schlief,
die braune.
Was ist das für ein Gemunkel,
was ist das für ein Geraune,
dachte die Zwiebel,
plötzlich erwacht.
Was singen die Vögel da droben
und jauchzen und toben?
Von Neugier gepackt,
hat die Zwiebel einen langen Hals gemacht
und um sich geblickt
mit einem hübschen Tulpengesicht.
Da hat ihr der Frühling entgegengelacht.



